Religion und Ahnenkult der Papua

Nach Auffassung der Papua existiert der Mensch im irdischen Dasein niemals isoliert und allein auf sich gestellt. Er ist untrennbar mit der Welt der
Ahnen verbunden, einem unendlichen Spektrum von Mächten. Je enger er diese Verbindung zu dieser anderen Welt knüpfen kann, umso größer ist
seine Kraft und die Sicherheit, einen erfolgreichen Lebensweg zu gehen.

Das ist der Schlüssel zu einem religiösen Gefühl, das dem Papua das Bewusstsein verleiht, einen festen Platz in der Welt zu besitzen. Aus dem Bestreben heraus, die Beziehungen zwischen der sichtbaren Welt auf Erden und der Welt der Ahnen zu intensivieren, greift er zu Reliquien und schöpft Kraft aus ihnen. Er schläft mit dem Ahnenschädel unter dem Kopf, holt die Mumie eines Häuptlings aus seiner Hütte (s. Szene im Film) oder trägt einen Halswirbel als Amulett. (s. Religion in West-Neuguinea)

In der sichtbaren Welt der Ahnengeister ist das Ewige unsichtbar präsent.
Ob Menschen einer Stammesreligion (einer „primitiven Naturreligion“) wie der der Papua oder einer der großen Weltreligionen angehören:
Der Glaube an Höhere Mächte oder an eine einzige Höhere Macht verbindet die Mehrheit der Menschen über Religionen und Kulturen hinweg ebenso
wie die Erwartung auf ein Jenseits, d.h. die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod. (Religion und Geisterglaube in Polynesien)

Clemens Terörde
November 2007

home